Radioastronomie
Radiowellen decken den niederenergetischen Bereich des elektromagnetischen Spektrums ab. Die Wellenlänge dieser Strahlung liegt etwa zwischen einem Millimeter und 10 Metern. Da die Erdatmosphäre für Radiowellen transparent ist, ist eine direkte Messung auf der Erde möglich. In den meisten Fällen geschieht dies mit großen Radioschüsseln oder Antennen. Diese Detektoren können einzeln messen oder als Interferometer zusammengeschlossen werden, um eine sehr hohe Auflösung zu erreichen.
Im Gegensatz zur Gamma- und Neutrinoastronomie kann die Radioastronomie die Morphologie von extra-galaktischen Quellen untersuchen. Beobachtungen mit dem VLBA oder LOFAR liefern hochauflösende Bilder von kosmischen Beschleunigern wie aktiven galaktischen Kernen. Die Kombination von Informationen aus dem gesamten elektromagnetischen Spektrum in so genannten Multiwellenlängenanalysen hilft, deren Emissions- und Beschleunigungsprozesse zu verstehen.
Die Verwendung von Meterwellenlängen für die astrophysikalische Forschung bietet beispiellose Einblicke in viele astrophysikalische Prozesse, die im Rahmen des GLOW-Konsortiums untersucht werden.
Mit der neuen Generation von Radiointerferometern - wie LOFAR und SKA - wird der Forschungsbereich großer Datenmengen für die Radioastronomie immer wichtiger. Die Analyse aller Beobachtungen in angemessener Zeit erfordert neue Analysetechniken. In Zusammenarbeit mit der Informatik im Rahmen der SFB876 entwickeln wir Lösungen im Bereich des maschinellen Lernens.
Ein weiteres Projekt ist die Automatisierung von Radioteleskopen, bei denen die Robotisierung der Prototypantenne MPG-SKA ein Wegweiser ist. Ein zentraler Aspekt zur Realisierung automatisierter Beobachtungen ist das Data Mining von Sensor-Metadaten.
Themen, die in Dortmund behandelt werden:
- Kinematische Analyse von Jets
- Analyse von LOFAR-Beobachtungen
- Robotisierung der MPG-SKA-Prototypenantenne
- Analyseverfahren für SKA-Beobachtungen